Die Praxeologie stellt das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar, denn sie bildet „die Theorie der psychotherapeutischen Praxis“ (Fischer, 2007, S. 137). Die Praxeologie ist im Wesentlichen eine Prozess- und Veränderungstheorie, die sich um die Lehre vom Krank- und wieder Gesundwerden (Patho- und Salutogenese) dreht. Sie beschäftigt sich damit, wie jemand krank wird und durch welche Veränderungsschritte eine Störung auf den Weg der Heilung gebracht werden kann.
Ein therapeutisches Modell aus Theorie, Praxeologie und Praxis vermeidet es, aus einer Theorie direkte Handlungsimplikationen für die Praxis abzuleiten. Denn dieses Vorgehen entspricht einer mechanischen Kausalität, die auf der physiko-chemischen Wirklichkeitsebene angemessen ist, aber nicht auf der psychosozialen.


Da viele, gerade technikzentrierte Psychotherapien denselben Fehler begehen, bindet die kausale Psychotherapie ganz bewusst die Praxeologie als vermittelnde Zwischenstufe ein.




Die Praxeologie versteht das Leben des Menschen als fortgesetzten Entwicklungs- und Veränderungsprozess. Diese Prozessorientierung bringt auch den dialektischen Aspekt der kausalen Psychotherapie zum Ausdruck, weil das Werden stärker berücksichtigt wird als das Sein. Praxeologie integriert also wiederum philosophisches Denken und empirisches Wissen, das in erster Linie Veränderungswissen ist.
Veränderung ist ein medialer Vorgang, d. h. er enthält sowohl aktive als auch passive Komponenten. Der Veränderungsprozess im Sinne der Praxeologie verläuft nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten und umfasst Saluto- und Pathogenese.


Praxeologie als Theorie der psychotherapeutischen Praxis
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